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Channel: alltagserinnerungen
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Das Ährenfeld

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Ist doch immer wieder schön, wenn über das Jahr die Landschaft sich verändert - sei es von der Natur gegeben oder vom Menschen ausgelöst.

Jetzt wird wieder überall geerntet,
da ist mir dieses Gedicht wieder in den Sinn gekommen - was ich in der Grundschule lernen musste.







Das Ährenfeld

Ein Leben war´s im Ährenfeld
Wie sonst wohl nirgends auf der Welt
Musik und Kirmes weit und breit
Und lauter Lust und Fröhlichkeit
Die Grillen zirpten früh am Tag
Und luden ein zum Zechgelag
Hier ist es gut, herein, herein
Hier schenkt man Tau und Blütenwein

Der Käfer kam mit seiner Frau
Trank hier ein Mäßlein kühlen Tau
Und wo nur winkt ein Blümelein
Da kehrte gleich das Bienchen ein
Den Fliegen ward die Zeit nicht lang
Sie summten manchen frohen Sang
Die Mücken tanzen ihren Reihn
Wohl auf und ab im Sonnenschein

Das war ein Leben ringsumher
Als ob es ewig Kirmes wär
Die Gäste zogen aus und ein
Und ließen sich´s gar wohl dort sein
Wie aber geht es in der Welt?
Heut ist gemäht das Ährenfeld
Zerstöret ist das schöne Haus
Und hin ist Kirmes, Tanz und Schmaus

(August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1798 bis 1874)





Ich habe mich immer schwer getan, solche Gedichte auswendig zu lernen.
Aber der Anfang vom "Ährenfeld" ist mir komischerweise immer im Sinn geblieben.



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